Celenus Klinik Algos Ernährungsberaterin steht vor einer um einen Tisch sitzenden Kleingruppe

Entzündliche Darmerkrankungen - Leaky Gut Syndrom

Bei diesem Syndrom des durchlässigen Darms kommt es zu einer gestörten Permeabilität der Darmschleimhaut, welche bedingt durch diverse Einflüsse für Bakterien, Toxine, Nahrungsmittelbestandteile, usw. durchlässiger wird. Solche Einflüsse können u. a. Stress, einseitige Ernährung insbesondere mit Fertigprodukten, hoher Zuckerkonsum, ggf. Weizenkonsum, Verarmung der Diversität des Mikrobioms im Darm sein.

Dies hat eine inflammatorische Reaktion in der Darmwand zur Folge und nachkommend Beschwerden wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen, Diarrhoe, Obstipation, allgemeiner Inappetenz u. a.

Längerfristig können die persistierenden Entzündungen das Immunsystem mit entsprechenden Folgeerkrankungen schwächen. Hier sollen die Möglichkeiten der positiven Einflüsse über die individuelle Ernährung beleuchtet werden:

Ernährung bei Leaky Gut Syndrom

Ziel der Ernährungstherapie beim Leaky Gut Syndrom ist es, die Darmschleimhaut zu regenerieren, die Darmflora aufzubauen und Entzündungen entgegenzuwirken. Insbesondere ist die Vielfalt der im Darm lebenden „Mitbewohner“ des Patienten wichtig. Eine Unterstützung können oral eingenommen Pro- und Präbiotika sein, welche dann aber gut „gefüttert“ werden sollten. Primär wird der initiale weitestgehende Verzicht auf Kohlenhydrate, insbesondere Zucker und Weißmehlprodukte, empfohlen.

Ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Vollkornprodukte (bitte Achtung bei Glutenunverträglichkeit, Zöliakie oder Unverträglichkeiten im Rahmen von FODMAP) und Gemüse (mind. 3 Portionen pro Tag) sollten bevorzugt aufgenommen werden. Bei einer Glutenunverträglichkeit kann dieses zunächst komplett weggelassen werden und dafür beispielsweise auf Reis, Kartoffeln oder Mais in geringer Menge zurückgegriffen werden.

Wenn nun der Darm durch Pro- und Präbiotika frisch besiedelt wurde, wird er jetzt durch die Ernährung und Nährstoffzufuhr für das Mikrobiom unterstützt, die gesunde Darmflora wird gefördert und den pathogenen Bakterien wird die Nahrungsgrundlage wie zum Beispiel Einfachzucker entzogen. Zur Regeneration der Darmschleimhaut wird nicht nur ein intaktes Mikrobiom mit hoher Diversität benötigt, sondern auch Mineralstoffe und Vitamine. Hier sind beispielsweise Vitamin A und Zink zu nennen, die unter anderem in Gemüse, Obst, Käse, Fisch, Ei und Hülsenfrüchten vorkommen. Auch schleimbildende Lebensmittel, wie geschroteter goldener Leinsamen, Chiasamen, Flohsamen oder Eibisch (Kaltauszug aus Wurzel oder Blättern) bieten eine gute Unterstützung. Eine natürliche Entzündungshemmung ist über gute Öle (Leinöl, Rapsöl, Hanföl), fetten Seefisch (Hering, Makrele, Lachs) und Antioxidantien (z. B. in Nüssen und Samen sowie Beeren und Gewürzen) möglich.

Nicht zuletzt sind auch ausreichendes Trinken, gründliches Kauen und angemessene Bewegung von Wichtigkeit und bieten nach stressigen Phasen Momente der Ruhe oder des emotionalen Ausgleichs. Letzteres kann für Jeden etwas Anderes sein. Der eine entspannt beim Fahrradfahren, der andere im Liegestuhl mit einem Glas Kräutertee. Hier ist die individuelle Kreativität gefordert, damit aus einem Grummeln im Bauch wieder ein Schmetterlingsflug wird.